Veränderung und ihre Herausforderung

Veränderung und ihre Herausforderung

Viele wollen Veränderung, stoßen jedoch an einem gewissen Punkt an Grenzen und zwar dann, wenn es wirklich darum geht eine Änderung zu zulassen.

Was uns oft hindert in die Heilung bzw. Veränderung zu gehen ist die Angst, das wir unsere bisherige Geschichte opfern müssen. Denn damit stirbt unsere bisherige Identität – unser *ich* – die wir zu unserer Realität & Wahrheit gemacht haben.

Wenn ich solche Dinge formuliere, weiß und spüre ich den inneren Aufschrei, der durch jeden hindurch zuckt (im übrigen auch bei mir vor vielen Jahren, als mir dies entgegen geschmettert wurde) :-). Unser System schreit auf *hey ICH WILL Veränderung, was soll der blöde Spruch* … !

Veränderung bedeutet sich auf etwas Unbekanntes einzulassen, nicht zu wissen, was in Folge kommt. Das kann Angst machen und unsicher, denn wir können nicht mehr kontrollieren. Oftmals habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass wir ganz tief in uns spüren und wissen um was es geht. Wollen es jedoch nicht wahrhaben und zulassen, da es unter anderem auch bedeuten kann jemanden zu ‚enttäuschen‘, verlieren, usw. oder etwas loszulassen, beenden, usw..

Wahre Veränderung ist vielmehr sich für sich zu entscheiden, für sich einzustehen und zu zulassen, dass dies (was auch immer) so für mich nicht mehr funktioniert, sich schwer anfühlt … dass es anders werden soll, darf und muss, damit es sich leicht und stimmig anfühlen kann. Das bedeutet in der Regel, sich auf sein Herz und seine Seele einzulassen, an sie das Zepter abgeben. Zu vertrauen auf sich selbst und das Leben.

Veränderung geht immer mit einher, dass wir etwas opfern müssen, damit wirkliche Änderung möglich ist. Altes darf gehen, damit Neues entstehen kann. Dabei geht es immer um unsere alte Geschichte, Drama, Schmerz, Überzeugungen, etc. Und damit verbundene Menschen, Systeme, etc. mit dem wir uns identifiziert, begrenzt, klein oder angepasst haben.

Die Herausforderung gilt es zu meistern, an einem bestimmten Punkt *dran zu bleiben* und nicht zurück zu fallen ins Alte. Sich von anderen Menschen und ihren Überzeugungen, Ängsten und Konzepten nicht beeindrucken zu lassen. Jedoch auch nicht von unserer alten Identität (Geschichte) und die damit verbundene Vertrautheit. Denn egal wie leid- oder schmerzvoll, bedrückend etc. unsere bisherige Situation war, wir haben uns daran gewöhnt. Wir haben uns damit arrangiert, wir wissen wo wir sind und was wir haben/hatten. Es ist vertrautes Terrain und gibt uns eine scheinbare *Sicherheit*, die jedoch letztlich eine Illusion ist.

In dem Moment, wenn wir uns wirklich dazu entscheiden wirkliche Veränderung zu wollen und zu zulassen, spielt unser System verrückt.

Was bedeutet dies?

Je nachdem was für eine Tragweite eine Veränderung hat, kann zum einen unser Denker/Verstand mächtig flippen, indem es Ängste oder Unsicherheiten schürt. Eine Menge Gründe, Überzeugungen, Konzepte, etc. hervorbringt, um uns von der Veränderung abzuhalten. Zum anderen gibt es Resonanzen im Körper, man fühlt sich irgendwie unwohl. Aufruhr der Gefühle bis hin zu innerem Chaos.

Sobald wir das alte Terrain verlassen haben sind wir im Limbo – d. h. das Alte und Vertraute ist weg – das *Neue* noch nicht da und man befindet sich in einem undefinierten Raum. Man ist dann besonders anfällig für äussere Einflüsse und übelwollende Kräfte. Man ist geneigt ins Alte zurück zu gehen, denn das ist vertraut und gibt eine Art Sicherheit, die jedoch trügerisch ist.

In Bildersprache könnte das so aussehen, das Du auf einem Gipfelpfad wanderst, hinter dir das Alte und um Dich herum das Unbekannte. Wir bewegen uns in einer Art *Niemandsland* – zwar nicht für uns Herz/Seele – doch für unseren Verstand und Körper. Und vor dir, am Gipfel, ist das Neue. Das Alte will dich zurückholen, festhalten, ablenken usw., damit Du nicht weiter gehst. Das Unbekannte zeigt sich auf seine ganze eigene und zum Teil sehr überraschende Weise. Das Neue ist einfach da und wartet auf Dich, damit Du es entfalten und verwirklichen kannst.

Wichtig auf diesem Weg ist Mut sich selbst und Dinge ehrlich anzuschauen. vor allem die Dinge, die wir nicht so gerne sehen oder wahrhaben wollen. Bereit sein los zu lassen, was für Dich nicht mehr funktioniert, dies können Situationen bis hin zu Menschen aus deinem Umfeld sein. Offen sein für deine eigenen Wünsche, Werte, Sehnsüchte und Bedürfnisse. Dich selbst zulassen. Freude und Begeisterung haben/finden an und mit dir selbst.

… sei dir immer gewahr, das Leben ist dynamische Bewegung. Es ist ein Fluss, der immer strömt. Es liegt an Dir wie Du den Fluss deines Lebens nutzt und für Dich gestaltest… mit der Bewegung des Lebens, fließend, zu- und loslassend oder mit Widerstand, kontrollierend, ablehnend und festhaltend. Es ist deine Entscheidung.