Jede Frau ist eine Tochter und viele Töchter tragen eine Mutterwunde in ihrem Innersten durch ihr Leben – sei es bewusst oder unbewusst.
Die Mutterwunde ist, für meine Wahrnehmung, eine Wunde, die über viele Wege entstanden ist. Zum einen über Generationen auf der weiblichen Ahnenlinie weitergegeben, auf energetischer Ebene und ‚heute‘ ausgelebt wird, durch wiederholende Muster, Überzeugungen, Konditionierungen, u. a. m.. Dazu kommen Dogmen und gesellschaftliche Normen, die sich im weiblichen kollektiven Feld wieder finden als Schmerz, Trauer, begrenzenden/unterdrückenden Verhaltensmustern, usw. ….
Die eigene persönliche karmische Geschichte, als Frau und Mutter, und deren traumatischen Erfahrungen fließen, als wesentliche Ursache, mit ein.
Doch was ist letztlich diese Mutterwunde, die Frauen in sich tragen … es ist eine Wunde, in der sich z. B. Verletzungen, Ablehnung, unerfüllte Erwartungen, leidvolle/schmerzhafte Erfahrungen oder anderes mit der eigenen Mutter angesammelt haben. Auch jenes, was wir von der eigenen Mutter übernommen haben, was sie wiederum von ihrer Mutter übernommen hat, usw..
Aus der eigenen karmischen Geschichte heraus verbinden sich dazu die eigenen Erfahrungen, die wir selbst als Mutter erlebt haben, sei es Verlust des Kindes (z. B. durch Tod, Fehlgeburt, Trennung, u. a.) oder durch äussere Umstände. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir in diesem Leben Mutter sind und Kinder haben oder nicht.
All dies wirkt u. a. begrenzend, unterdrückend, fesselnd … ja sogar bisweilen zerstörend.
Die Mutterwunde zeigt sich in der Gegenwart auf unterschiedlichste Weise und sollte, egal wie, geheilt werden, damit eingefahrene unbewusste Konditionierungen und Muster, mit den damit verbundenem Schmerz, Leid, emotionalen Mustern, u. a. m. ein Ende finden können. Raum geschaffen wird für neue/andere Möglichkeitsräume, die wohltuend, erfüllend, nährend, liebevoll, kreativ, u. v. a. m. sind. Dies ermöglicht auch Erlösung von Themen im weiblichen kollektiven Schmerzfeld, das über tausende von Jahren kreiert und entstanden ist.
Nachfolgend möchte Bespiele aufzeigen, wie sich die Mutterwunde in der Gegenwart zeigen kann und in Verbindung mit der Mutterwunde stehen können:
- schwierige/herausfordernde Tochter/Mutter Beziehung, die sich z. B. zeigt durch Uneinigkeit, Streitereien, Machtspiele mit/gegen einander, …
- Vehemente Auflehnung /kämpfen gegen die Mutter
- überangepasst an die Wünsche/Vorstellungen der Mutter, eine Art Unterwürfigkeit, da es eine Art Tabu ist sich gegen die eigene Mutter aufzulehnen (meist verbunden mit stillem Leiden oder starken Emotionen wie Wut, Hass, Groll, …)
- Co-Abhängigkeit/Co-Identität aufgrund von Verstrickungen
- Ablehnung der Mutter bis hin zu Kontaktabbruch
- unliebsame Themen/Dinge, die man als Mutter in seiner Tochter erkennt und mit der eingen Mutter in Verbindung stehen
- Kinderlosigkeit, durch unerfüllten Kinderwunsch, der sich zeigen kann u. a. durch Fehlgeburten, das es trotz bester Bedingung oder verschiedenster Versuche nicht klappt, u. a. …
- körperliche/gesundheitliche Belastungen der weiblichen Organe
- unerfüllte Sehnsüchte und Bedrüfnisse gegenüber der Mutter
- …
Letztlich aus der eigenen Erfahrung – als Tochter – und durch meine Arbeit mit Frauen, ist es wesentlich für Töchter, inne zuhalten und zu schauen. Sich zu öffnen für das was nicht rund läuft, leidvoll ist, begrenzt, blockiert oder … in Verbindung mit dem eigenen Mutter Sein (mit oder ohne Kind) und der eigenen Mutter. In sich selbst die Mutterwunde aufzuspüren, um sie erlösen und heilen zu können.
Dadurch klären sich auch unbewusste Widerstände und Begrenzungen sowie unerfüllte Sehnsüchte und Bedürfnisse (z. B nach Verbundenheit mit der Mutter, der großen Mutter, der kosmischen Mutter, die alles Leben gibt, nährt und empfängt, …) sowie Wünsche, die treiben und nicht zur Ruhe kommen wollen oder können.
Jede Frau ist eine Tochter!
Solange Töchter und Mütter sich wie Kriegerinnen gegenüber stehen, ist Heilung der eigenen Wunde nicht möglich, und kann auch nicht im weiblichen kollektiven Feld bzw. Bewusstsein erlöst oder gelöscht werden.